Kopfschmerzen können viele verschiedene Ursachen haben.Die häufigsten Ursachen sind: Erschöpfung, Schlafmangel, Stress, Nebenwirkungen von Medikamenten, Konsum von Genuss- oder Drogenmitteln, Virusinfektionen, Erkältungen, Kopfverletzungen, der Verzehr von sehr kalten Speisen oder Getränken sowie Zahnprobleme.
Lebensbedrohliche Ursachen sind dagegen Enzephalitis (Gehirnentzündung), Hirntumor, Meningitis (Hirnhautentzündung) und intrakranielle Aneurysmen (Gefäßaussackungen im Schädelinneren).
Einteilung nach Yin und Yang
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist die Lehre von Yin und Yang die Grundlage.
Auch Kopfschmerzen werden nach diesem Prinzip unterschieden:
• Tagsüber auftretende oder sich tagsüber verschlimmernde Kopfschmerzen – egal ob chronisch oder akut – gehören zu Qi- oder Yang-Erkrankungen.
• Nachts auftretende oder sich nachts verschlimmernde Kopfschmerzen gehören zu Blut- oder Yin-Erkrankungen.
Das bedeutet:Krankheiten des Qi und des Yang manifestieren sich am Tag, während Krankheiten des Blutes und des Yin sich in der Nacht zeigen oder dort stärker werden.
Beurteilung nach der Natur des Schmerzes – „leer“ (xu, Mangel) oder „voll“ (shi, Fülle)
Auch die Stärke und Art des Schmerzes zeigt an, ob ein Mangel- (xu) oder Fülle-Syndrom (shi) vorliegt.
Dumpfer, langsamer, ziehender Schmerz (隐痛 / 钝痛 – dull pain, anguish pain)
→ gehört zu Mangel-Syndromen.
Solche Schmerzen sind nicht scharf oder stechend, sondern diffus und weniger intensiv. Typische Ursachen sind Blut- und Qi-Mangel, Leber-Blutmangel oder Nieren-Schwäche.
Plötzlicher, scharfer, intensiver Schmerz (锐痛 / 剧痛 – sharp pain)
→ gehört zu Fülle-Syndromen.
Diese treten meist plötzlich auf und sind stark ausgeprägt. Häufige Ursachen sind aufsteigendes Leber-Yang, Leber-Feuer, Leber-Wind, Schleimtrübung, Magenfeuer oder Blutstase.
Es handelt sich um akute, tiefgehende Schmerzen.
Weitere Formen des Kopfschmerzes
Schweres, dumpfes Gefühl im Kopf → Zeichen von Schleim-Feuchtigkeit (Tan-Shi).
Im „Huangdi Neijing“ heißt es: „Durch Feuchtigkeit verursacht, fühlt sich der Kopf an, als wäre er eingewickelt.“
Wenn Schwindel und Benommenheit hinzukommen, handelt es sich um Schleim-Feuchtigkeit;
wenn nur Schwere ohne Schwindel besteht, handelt es sich hauptsächlich um Feuchtigkeit.
Kopfschmerz mit Nackensteifigkeit:
– Plötzlicher Beginn mit Nackensteifigkeit → äußere Wind-Kälte (Wind-Cold).
– Länger andauernder Kopfschmerz mit steifem Nacken → aufsteigendes Leber-Yang (häufig bei Bluthochdruck).
Pochender, pulsierender Schmerz (throbbing pain) → weist auf Leber-Wind hin.
(Das typische „Schlagen“ des Schmerzes in Wellen.)
Stechender, lokalisierter Schmerz (stabbing pain) → Zeichen von Blutstase (Xue-Yu).
Spannungs- oder Druckschmerz (distending pain) → weist auf Qi-Stagnation hin, häufig in Verbindung mit Leber-Feuer oder aufsteigendem Leber-Yang.
Leerer, dumpfer Schmerz (empty pain) → deutet auf Nieren-Schwäche (Shen-Xu) hin.
Der Kopf fühlt sich leer und „gedankenlos“ an. Hier werden oft Nieren-stärkende Akupunkturpunkte kombiniert, etwa Taiyuan (太渊LU8) und Zusanli (足三里ST36).
„Wochenend-Kopfschmerz“ (weekend headache):
Kopfschmerzen, die nach Entspannung oder am Wochenende auftreten, entstehen häufig durch aufsteigendes Leber-Yang.
Betroffene fühlen sich unter der Woche beschwerdefrei, bekommen aber samstags Kopfschmerzen, die sonntags stärker werden und montagmorgens verschwinden, wenn der Arbeitsalltag wieder beginnt.
Kopfschmerz nach emotionaler Aufregung → ebenfalls Leber-Yang-Übermaß.
Kopfschmerz nach dem Verzehr saurer Nahrungsmittel (z. B. Zitrusfrüchte) → ebenfalls Leber-Yang-Übermaß.
Akupunkturpunkte
Taiyuan (太渊LU8)
– Lage: an der Handinnenfläche, radial der Handgelenksquerfalte, über der tastbaren Arteria radialis.
– Meridianzugehörigkeit: Hand-Taiyin-Lungen-Meridian.
– Wirkungen: öffnet und reguliert den Lungen-Qi-Fluss, lindert Husten, reguliert den Blutkreislauf.
– Indikationen: Husten, Asthma, Bluthusten, Brustfülle, Herzklopfen, Pleuritis, Interkostalneuralgie.
Zusanli (足三里ST36)
Der Punkt Zusanli, auch als „Langlebigkeitspunkt“ bekannt, gehört zum Fuß-Yangming-Magenmeridian. Er befindet sich an der Vorderseite des Unterschenkels, etwa drei Cun (Daumenbreiten) unterhalb der Patella und einen Querfinger seitlich der Schienbeinkante.
Er gilt in der chinesischen Medizin als einer der wichtigsten Punkte zur Stärkung des Organismus. In alten Schriften heißt es: „Wer regelmäßig Moxibustion auf Zusanli anwendet, wird ein langes Leben genießen.“ Das bedeutet: Durch häufiges Nadeln oder Moxibustion von Zusanli kann die Vitalität gesteigert, die Verdauung gestärkt und Krankheiten vorgebeugt werden.
Hauptfunktionen:
• Stärkung und Harmonisierung von Milz und Magen
• Förderung der Verdauung und Energieaufnahme
• Unterstützung der Abwehrkräfte und allgemeinen Vitalität
Hauptindikationen:
• Schwäche des Verdauungssystems (Appetitlosigkeit, Blähungen, Durchfall)
• Erschöpfung, Müdigkeit
• Immunschwäche, allgemeine Rekonvaleszenz
• Vorbeugung gegen Krankheiten
Zusammenhang zwischen Kopfschmerzen und der weiblichen Menstruation
Allgemein treten Kopfschmerzen bei Frauen häufiger auf als bei Männern, was auf hormonelle und physiologische Faktoren zurückzuführen ist. In der TCM wird dieser Zusammenhang ebenfalls detailliert erklärt:
| Zeitpunkt im Menstruationszyklus | Art des Kopfschmerzes | Hauptursache (nach TCM) | Pathologisches Prinzip |
|---|---|---|---|
| Vor der Menstruation | Unterbauchschmerzen | Qi-Stagnation, Blutstase | UYin-Yang-Disharmonie |
| Während der Menstruation | Kopfschmerz oder Verschlimmerung des Schmerzes | Leber-Feuer, Blutstase | Fülle-Syndrom |
| Während der Menstruation | Unterbauchschmerz | Bluthitze oder Blutkälte | Fülle-Syndrom |
| Nach der Menstruation (postmenstruell) | Kopfschmerzen | Blutmangel (Xue-Xu) | Mangel-Syndrom |
| Nach der Menstruation | Unterbauchschmerz | Blutmangel (Xue-Xu) | Mangel-Syndrom |
Erklärung:
• Während der Menstruation verliert der Körper Blut, was zu Blut- und Yin-Mangel führen kann.
• Vor der Menstruation staut sich dagegen häufig Leber-Qi, was in Leber-Yang-Übermaß umschlagen kann.
• Beides kann Kopfschmerzen verursachen, jedoch unterscheiden sich Mangel- und Füllesymptome in Intensität und Charakter deutlich.
Beispielhafte Symptome:
• Bei Leber-Yang-Aufstieg: pochender Schmerz, Reizbarkeit, rotes Gesicht, Schwindel, erhöhter Blutdruck.
• Bei Blutmangel: dumpfer, ziehender Schmerz, Blässe, Müdigkeit, Schwindel, Besserung durch Ruhe.
Differenzierung der Kopfschmerzlokalisation (头痛部位的辨证)
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) hat die Lokalisation des Kopfschmerzes diagnostischen Wert.Je nach betroffenem Bereich lassen sich unterschiedliche Meridiane (经络) und pathologische Mechanismen erkennen.
1. Occipitaler Kopfschmerz (Hinterhauptskopfschmerz / 枕骨痛)
→ entspricht dem Taiyang-Meridian (太阳经)
Symptome: Schmerzen im Nacken und Hinterkopf, ausstrahlend bis in den Rücken oder die Schultern, oft begleitet von Nackensteifigkeit.
Bei Wind-Kälte: Schweregefühl, Frösteln, kein Durst.
Bei Leber-Yang-Aufstieg: pulsierender Schmerz, Schwindel, Reizbarkeit.
Taiyang-Kopfschmerz und seine Leitkräuter sowie Akupunkturpunkte
Leitkraut (引经药) für Taiyang-Kopfschmerz: Qianghuo (羌活)
Bei Kopfschmerzen des Taiyang-Typs – das heißt Schmerzen im Hinterhauptsbereich (Okziput) – wird in der Kräutertherapie häufig Qianghuo (羌活, Rhizoma Notopterygii) als Leitkraut verwendet.
Dieses Kraut dringt bevorzugt in die Taiyang-Meridiane (Blasen-Meridian) ein und vertreibt Wind-Kälte, lindert Kopfschmerz und Nackensteifigkeit, und wird daher als klassisches Mittel bei Wind-Kälte-bedingten Okzipitalschmerzen eingesetzt.
Akupunkturpunkte bei Taiyang-Kopfschmerz
Kombination: Houxi (后溪, SI3) + Kunlun (昆仑, BL60)
Diese beiden Punkte sind distale Punkte (远端穴), die besonders wirksam bei Taiyang-Kopfschmerzen sind.
Sie befreien die Taiyang-Leitbahn, entspannen Muskeln und Sehnen, und lindern Schmerzen im Hinterkopf, Nacken und Rücken.
Klinischer Hinweis:
Ein Patient klagt über Schmerz in der Schläfenregion („Taiyang“-Punkt an der Schläfe).
Ist dies ein Taiyang-Kopfschmerz? → Nein.
Der Schmerz im Schläfenbereich gehört nicht zur Taiyang-Leitbahn, sondern zum Shaoyang-Meridian (少阳经), also zur Gallenblasen-Leitbahn.
Daher handelt es sich um einen Shaoyang-Kopfschmerz, der häufig Migräne entspricht.
Beschreibung der Punkte
Houxi (后溪 – Kleiner-Darm-3, SI3)
• Lokalisation: Auf der ulnaren Seite der Hand, hinter dem Metakarpophalangealgelenk des kleinen Fingers, an der Grenze zwischen roter und weißer Haut.
Konkret: am ulnaren Rand des 5. Mittelhandknochens, hinter dem Köpfchen, am Ansatz des Musculus abductor digiti minimi.
Dort verlaufen dorsale Handvenen und Äste des N. ulnaris.
• Meridianzugehörigkeit: Dünn-Darm-Meridian (手太阳小肠经).
• Wirkungen: Lindert Schmerzen von Kopf, Nacken, Rücken und Armen / Vertreibt Wind und äußere Pathogene / Unterstützt den Du-Meridian (督脉) / Beruhigt den Geist
• Indikationen: Kopfschmerz, Nackensteifigkeit, Lumbalgie, Schmerzen im Ellbogen oder in den Fingern, Epilepsie, psychische Unruhe, Malaria.
Kunlun (昆仑 – Blase-60, BL60)
• Lokalisation: In der Vertiefung zwischen dem äußeren Knöchel (Malleolus lateralis) und der Achillessehne.
• Meridianzugehörigkeit: Blasen-Meridian (足太阳膀胱经).
• Wirkungen: Klärt Hitze und entgiftet / Beruhigt den Geist (Shen) / Entspannt Muskeln und Sehnen / Belebt den Kreislauf von Qi und Blut
• Indikationen: Kopfschmerz und Nackenschmerz (besonders Okzipitalschmerz) / Steife des Nackens / Lenden- und Kreuzschmerzen / Schmerzen in Knöchel und Fuß / Schwindel, Epilepsie, verzögerte Geburt
2. Frontaler Kopfschmerz – Yangming-Kopfschmerz (前额痛 / 阳明头痛)
Frontaler Kopfschmerz, insbesondere Schmerz über den Augenbrauenbogen (眉棱骨痛), gehört zum Yangming-Typ des Kopfschmerzes, d. h. zur Fuß-Yangming-Magenleitbahn (足阳明胃经). Er steht in engem Zusammenhang mit Störungen des mittleren Erwärmers, insbesondere von Milz und Magen (中焦脾胃).
Pathogenese und Differenzierung
• Dumpfer, ziehender Schmerz (隐痛) → Hinweis auf Magen-Qi-Mangel oder Blutmangel (胃虚、血虚)
• Starker, scharfer Schmerz (剧痛) → Hinweis auf Magenhitze (胃热)
• Schweregefühl im Stirnbereich (头重) → Zeichen von Schleim-Feuchtigkeit (痰湿)
Leitkräuter (引经药) bei Yangming-Kopfschmerz
• Baizhi (白芷 – Radix Angelicae Dahuricae)
• Gegen (葛根 – Radix Puerariae)
Diese beiden Kräuter führen die Wirkung der Rezepturen gezielt in den Yangming-Meridian und werden zur Behandlung von Stirn- und Gesichtsschmerzen eingesetzt.
Wichtige Akupunkturpunkte bei Yangming-Kopfschmerz
• Hegu (合谷, LI4) – auf dem Hand-Yangming-Dickdarmmeridian
• Neiting (内庭, ST44) – auf dem Fuß-Yangming-Magenmeridian
Wirkungskombination:
Hegu löst äußeren Wind und reguliert den Qi-Fluss im Gesicht und Kopf, Neiting klärt Magenhitze und leitet überschüssiges Feuer ab. Gemeinsam regulieren sie den Yangming-Qi-Fluss und lindern Stirnkopfschmerzen sehr effektiv.
Baizhi (白芷 – Radix Angelicae Dahuricae)
• Meridianzugehörigkeit (归经): Magen-, Dickdarm- und Lungenmeridian (胃经、大肠经、肺经)
• Geschmack und Natur (性味): Scharf (辛), warm (温)
• Wirkungen (功能主治): Verbreibt Wind und beseitigt Feuchtigkeit (散风除湿) / Öffnet die Sinnesöffnungen (通窍止痛) / Lindert Schmerzen / Reduziert Schwellungen und fördert Eiterausleitung (消肿排脓)
• Indikationen: Erkältungskopfschmerz, Stirn- und Augenbrauenschmerz (眉棱骨痛) / Nasenverstopfung, Sinusitis (鼻塞、鼻渊) / Zahnschmerzen / Leukorrhö (weißer Ausfluss) / Furunkel, Abszesse, Schwellungen
Gegen (葛根 – Radix Puerariae lobatae)
Die in Gegen enthaltenen Wirkstoffe besitzen vielfältige pharmakologische und gesundheitliche Wirkungen.
Sie zeigen schutzende Effekte auf Herz und Gehirngefäße, stärken Magen und Leber, und wirken antioxidativ.
Hauptwirkungen:
• Senkung von Blutfett (Lipiden), Blutdruck und Blutzucker
• Unterstützende Behandlung bei koronarer Herzkrankheit, Angina pectoris und Diabetes mellitus
• Langfristige Einnahme kann die Immunfunktion stärken und den Alterungsprozess verlangsamen
Weitere Anwendungen:
Als Kudzu-Tee (粉葛茶) nach Alkoholkonsum getrunken, fördert er den Abbau und die Ausscheidung von Alkohol.
Er ist daher wirksam bei Kater (宿醉) und Alkoholvergiftung (解酒),
und bietet zugleich Schutz für die Magenschleimhaut und die Leberfunktion.
Hegu (合谷 – LI4, auch „Tigermaulpunkt“ 虎口穴 genannt)
• Meridianzugehörigkeit: Ursprungs-Punkt (Yuan-Punkt, 原穴) des Hand-Yangming-Dickdarmmeridians (手阳明大肠经)
• Lokalisation: In der Mulde zwischen dem ersten und zweiten Mittelhandknochen, auf dem Handrücken, an der Stelle, die im Volksmund als „Tigermaul“ (虎口) bezeichnet wird, also zwischen Daumen und Zeigefinger, wenn die Finger leicht gespreizt sind.
• Physiologische Bedeutung: Der Punkt ist der Ort, an dem die Ursprungsenergie (原气, Yuan-Qi) des Dickdarmmeridians eintritt, zirkuliert und verweilt.
Die Leitbahn des Dickdarms zieht vom Zeigefinger über den Arm zum Gesicht und verläuft um Mund und Nase.
• Wirkungsprinzip: Daher wird der Hegu-Punkt häufig bei Erkrankungen des Gesichts, Mundes und Kopfes eingesetzt,
z. B. bei Kopfschmerz, Zahnschmerz, Nasenverstopfung, Gesichtslähmung, Halsschmerzen u. a.
Neiting (内庭 – ST44)
• Meridianzugehörigkeit: Neiting ist der Ying-Punkt (荥穴, Quellpunkt) des Fuß-Yangming-Magenmeridians (足阳明胃经).
• Lokalisation: Er befindet sich zwischen der zweiten und dritten Zehe, am Ende der Zehenzwischenfalte, also in der Vertiefung am Übergang zwischen den Zehenhäuten.
• Hauptindikationen (主治):
Zahnschmerzen (齿痛)
/ Schwellung und Halsschmerzen (咽喉肿痛)
/ Nasenbluten (鼻衄)
/ Fieberkrankheiten (热病)
/ Sodbrennen, saurer Reflux (吐酸)
/ Durchfall, Dysenterie (腹泻、痢疾)
/ Verstopfung (便秘)
/ Schwellung und Schmerzen des Fußrückens (足背肿痛)
/ Gelenkschmerzen der Zehen und des Vorfußes (跖趾关节痛)
Kombinationen und klinische Anwendungen (配伍与临床应用):
• Neiting + Hegu (内庭配合谷):
→ klärt Hitze, besonders wirksam bei Zahnschmerzen infolge Magenfeuer oder Hitze im Yangming-Meridian.
• Neiting + Shangxing (上星 – DU23) (内庭配上星):
→ klärt und kühlt Kopf und Augen (清利头目), besonders bei geröteten, geschwollenen und schmerzenden Augen (目赤肿痛).
• Bei Nasenbluten (鼻出血): Empfohlene Punktkombination: Shenting (神庭, DU24) + Yingxiang (迎香, LI20) + Neiting (内庭, ST44).
Diese Kombination stoppt Blutungen, leitet überschüssige Hitze ab und öffnet die Nasenwege.
3. Scheitelkopfschmerz (巅顶头痛, Parietaler Kopfschmerz)
Dieser Kopfschmerz gehört zur Jueyin-Kopfschmerzform (厥阴头痛), die in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) mit dem Lebermeridian (肝经) in Verbindung steht. Er tritt häufig in drei Hauptformen auf:
1. Leberblutmangel (肝血虚) → Der Schmerz bessert sich, wenn der Patient sich hinlegt.
2. Kältestagnation im Lebermeridian (寒凝肝脉) → Begleitet von Kältegefühl und Aversion gegen Kälte.
3. Aufsteigendes Leber-Yang (肝阳上亢) → Verursacht starke, pulsierende oder stechende Schmerzen im Scheitelbereich.
Differenzierung von ähnlichen Kopfschmerzarten:
Wenn der Schmerz vom Hinterhaupt (Occiput) ausgeht und sich allmählich nach oben zum Scheitel ausbreitet, liegt der Ursprung in der Taiyang-Leitbahn (太阳经, Blasenmeridian).
→ In diesem Fall handelt es sich um einen Taiyang-Kopfschmerz, dessen leitende Arzneien (引经药) sind: Gaoben (藁本Ligusticum sinense Oliv.) und Qianghuo (羌活Notopterygium incisum Ting ex H. T. Chang.).
Leitende Arznei bei Jueyin-Kopfschmerz: Wu Zhuyu (吴茱萸, Fructus Evodiae rutaecarpae)
• Wirkung: „Steigt auf bis zum Scheitel (上达巅顶)“, erwärmt die Leberleitbahn, vertreibt Kälte und lindert Kopfschmerz durch Kälteblockade.
• Typische Rezeptur: Wuzhuyutang (吴茱萸汤)
• Hauptanwendung: Kopfschmerz des Scheitels (巅顶痛) infolge von Kälte-Stagnation im Lebermeridian.
Akupunkturpunkte bei Jueyin-Kopfschmerz: Zhiyin (至阴, BL67) und Taichong (太冲, LR3)
Zhiyin (至阴 – Blasenmeridian, Punkt BL67)
• Meridianzugehörigkeit: Jing-Punkt (井穴, Brunnenpunkt) des Fuß-Taiyang-Blasenmeridians (足太阳膀胱经).
• Elementzuordnung: Metall (五行属金)
• Funktionen:
Streut Hitze und hebt das Qi an (散热升气)
/ Öffnet die Sinne und belebt den Geist (开窍苏厥)
/ Klärt Kopf und Augen (清头明目)
/ Reguliert Qi und fördert die Blutzirkulation (理气活血)
/ Fördert die Geburt und korrigiert die kindliche Lage (正胎催产)
• Hauptindikationen:
Beckenendlage des Fötus (胎位不正)
/ Verzögerte Nachgeburt oder schwere Geburt (胎衣不下、难产)
/ Augenschmerzen und Konjunktivareizung (目痛、眼结膜充血)
/ Kopfschmerzen, insbesondere Scheitelkopfschmerz (头痛)
/ Spätfolgen von zerebrovaskulären Erkrankungen (脑血管后遗症)
/ Harnverhalt (尿潴留)
/ Pollutionen oder Samenverlust (遗精)
4. Migräne (偏头痛) – Shaoyang-Kopfschmerz (少阳头痛)
Definition und Pathologie:
Migräne gehört zur Shaoyang-Kopfschmerzform (少阳头痛) und ist häufig mit Leber- und Gallenblasenerkrankungen (肝胆病) verbunden.
Warum wird der Lebermeridian mit Shaoyang-Kopfschmerz in Verbindung gebracht?
→ Fuß-Shaoyang-Gallenblasenmeridian (足少阳胆经), Leber und Galle stehen in gegenseitiger Beziehung (表里相照), ähnlich wie der Nierenmeridian bei Hinterhauptkopfschmerzen.
Symptome: → Schmerz hinter den Augen (眼球后痛): Schwacher Schmerz (隐痛): Leberblutmangel (肝血虚) / Starker Schmerz (剧痛): Aufsteigendes Leber-Yang (肝阳上亢)
Leitende Arzneien (引经药) bei Shaoyang-Kopfschmerz:
• Chaihu (柴胡Bupleurum chinense DC. oder Bupleurum scorzonerifolium Willd.) – beruhigt aufsteigendes Leber-Yang
• Huangqin (黄芩Scutellaria baicalensis Georgi) – kühlt Hitze, unterstützt Leberberuhigung
• Chuanxiong (川芎Ligusticum chuanxiong Hort) – unverzichtbar zur Linderung von Kopfschmerzen
Akupunkturpunkte bei Shaoyang-Kopfschmerz:
Zulinqi (足临泣, GB41)
• Lokalisation: Fußrücken, zwischen den Metatarsalknochen der vierten und fünften Zehe
• Meridian: Fuß-Shaoyang-Gallenblasenmeridian (足少阳胆经)
• Besonderheit: Punkt der acht Gefäße Kreuzung (八脉交会穴), überkreuzt die Dai-Meridiane (交带脉)
• Hauptindikationen:
Shaoyang-Kopfschmerz (Gallenblasenmeridian-Kopfschmerz)
/ Rückenschmerzen, Muskelkrämpfe
/ Augenkrankheiten
/ Gallenblasenentzündung
/ Schlaganfall
/ Neurotische Störungen
/ Laut „Dacheng“ (大成): Brustdrüsenschmerzen
Waiguan (外关, SJ5)
• Lokalisation: Handrücken, 2 Cun proximal zum distalen Handgelenksquerstrich, zwischen Radius und Ulna
• Meridian: Shaoyang-Dreifacherwärmer-Meridian (少阳三焦经)
• Wirkung: Äußere Pathogene vertreiben und Hitze klären (解表清热) / Lindert gerötete und geschwollene Augen, Wind-Hitze-Zahnschmerz, Fieberbedingten Kopfschmerz
5. Ganzkopfschmerz (全头痛) – Shaoyin-Kopfschmerz (少阴头痛)
Definition und Pathologie: Ganzkopfschmerz, der als Shaoyin-Kopfschmerz (少阴头痛) klassifiziert wird, betrifft den gesamten Kopf.
Differenzierung nach Verlauf: Chronische, leere Schmerzen (空痛): Hinweis auf Nierenmangel (肾虚) / Akute, pulsierende oder ziehende Schmerzen (抽痛): Hinweis auf äußere Wind-Kälte-Angriffe (外感风寒)
Leitende Arzneien (引经药) bei Shaoyin-Kopfschmerz:
• Xixin (细辛Asarum sieboldii Miq. oder Asarum heterotropoides F. Maek.) – vertreibt Kälte und beruhigt Schmerzen
• Duhuo (独活Angelica pubescens Maxim. f. biserrata Shan et Yuan) – beseitigt Wind-Kälte, lindert Kopfschmerzen und Gliederschmerzen
Akupunkturpunkte bei Shaoyin-Kopfschmerz:
Allgemein: Keine festen Punkte; kann nach Ashi-Punkten (阿是穴) punktiert oder moxiert werden.
• Bei Wind-Kälte: Verwendung der Sanfeng-Punkte (三风穴)
• Bei Nierenmangel: Verwendung von Nierenstärkenden Punkten (补肾穴) wie Taixi (太溪, KI3)
Sanfeng-Punkte (三风穴)
• Lokalisation: Handfläche nach oben, zwischen Zeige- und Mittelfinger, jeweils 2,5, 5 und 7,5 Fen oberhalb der Gabelung – insgesamt 3 Punkte
• Hauptindikationen: Kopfschmerz durch Wind, Nackenverspannung, Migräne, Schulterschmerzen
• Nadeltechnik: Senkrechtes Einstechen 2–4 Fen oder Blutung durch Dreikantnadel
Taixi-Punkt (太溪, KI3)
• Meridian: Fuß-Shaoyin-Nierenmeridian (足少阴肾经)
• Lokalisation: Vertiefung zwischen Innenknöchelspitze und Achillessehne
• Verlauf: Versorgt tibiale Arterie und Venen, innere Hautnerven des Unterschenkels, Tibialisnerv
• Hauptindikationen: Stärkung der Nierenfunktion, Behandlung von Nierenmangel (肾虚)
Schwindel (眩晕) – Differenzierung nach Pathogenese:
1. Gefühl von Rotation (alles dreht sich) → Innerer Wind (内风)
2. Schweres Kopfgefühl → Phlegmatisch-feuchte Blockade (痰浊内阻)
3. Verschlechterung bei Müdigkeit → Qi- und Blutmangel (气虚血虚)
4. Plötzlicher Schwindel → Fülle-Zustand (实证)
5. Allmählicher, zunehmender Schwindel → Leere-Zustand (虚证)
Zusammenfassung
| Kopfschmerzregion | Zugehöriger Meridian | Typische Ursache | Beispielhafte Syndrome |
|---|---|---|---|
| Hinterkopf | Taiyang (Blase, Du) | Wind-Kälte, Leber-Yang | Spannung, Nackensteifigkeit |
| Stirn | Yangming (Magen, Dickdarm)s | Magenfeuer, Schleim | Stirndruck, Augenschmerz |
| Scheitel | Jueyin (Leber) | Leber-Yang, Blutmangel | Schwindel, Schwäche |
| Schläfe | Shaoyang (Gallenblase) | Leber-Yang, Wind-Hitze | Migräneartig |
| Ganzer Kopf | Exogener Wind | Wind-Kälte/-Hitze/-Feuchtigkeit | Allgemeiner Schmerz |
TCM-Differenzialdiagnose von Kopfschmerzen
1. Wind-Kälte-Kopfschmerz
Diese Form tritt am häufigsten auf. Sie entsteht durch das Eindringen von Wind-Kälte-Pathogenen, mit einem raschen Krankheitsbeginn. Die Kopfschmerzen sind stark und betreffen vor allem die Stirn- und Schläfenregion, oft mit einem ziehenden Engegefühl im Nacken. Bei Exposition gegenüber Wind und Kälte verschlimmert sich der Schmerz sofort. Da Wind-Kälte die Körperoberfläche blockiert und die Poren verschließt, treten Kopfschmerzen ohne Schwitzen auf. Durch die Beeinträchtigung der Lungen-Qi-Absenkung können Husten, Niesen, Nasenverstopfung oder klarer Nasenfluss auftreten. Bei schweren Fällen Fieber und Gliederschmerzen. Zunge: dünn-weißer Belag; Puls: oberflächlich und gespannt.
Pathomechanismus: Wind-Kälte greift die Kopfregion an, blockiert die Meridiane.
Therapieprinzip: Wind und Kälte zerstreuen, Schmerzen lindern.
Rezeptur: Chuanxiong Chatio San (modifiziert).
Häufige Kräuter: Chuanxiong(Ligusticum chuanxiong), Baizhi(Angelica dahurica), Gaoben(Ligusticum sinense), Qianghuo(Notopterygium incisum ), Xixin(Asarum heterotropoides var. mandshuricum), Jingjie(Schizonepeta tenuifolia), Fangfeng(Saposhnikovia divaricata).
2. Wind-Feuchte-Kopfschmerz
Nach dem Eindringen von Wind-, Kälte- und Feuchtigkeitspathogenen bleiben diese in den Kopfmeridianen zurück und blockieren Qi und Blut. Lässt der Wind-Kälte-Anteil nach, verschwinden die Schmerzen zunächst, treten jedoch bei feucht-kaltem Wetter immer wieder auf („Kopfwind“). Symptome: Kopfschmerz einseitig oder wechselnd, manchmal den ganzen Kopf betreffend; Schweregefühl im Kopf wie eingehüllt, Spannungs- oder stechende Schmerzen, pulsierende Schmerzen, begleitet von Schwere der Gliedmaßen, Druckgefühl in der Brust und den Flanken, Mattigkeit oder Übelkeit/Erbrechen. Zungenbelag: weiß und schmierig; Puls: gleitend.
Pathomechanismus: Wind-Feuchte trübt die Kopföffnungen und blockiert das Aufsteigen des klaren Yang.
Therapieprinzip: Wind ausleiten, Feuchtigkeit vertreiben, Orificien öffnen.
Rezeptur: Qianghuo Shengshi Tang (modifiziert).
Häufige Kräuter: Qianghuo(Notopterygium incisum ), Duhuo(Angelica pubescens f. biserrata), Gaoben(Ligusticum sinense), Baizhi(Angelica dahurica), Fangfeng(Saposhnikovia divaricata), Xixin(Asarum heterotropoides var. mandshuricum), Manjingzi(Vitex trifolia), Chuanxiong(Ligusticum chuanxiong).
3. Wind-Hitze-Kopfschmerz
Akuter Beginn, starke Kopfschmerzen mit Schwere- und Hitzegefühl im Kopf. Begleitsymptome: Fieber, Hitzegefühl im Kopf, Vorliebe für kühle Luft, Durst, Halsschmerzen, gelblicher Nasenausfluss, Zahn- oder Rachenschmerzen, dunkler Urin, Verstopfung. Zungenbelag: gelb; Puls: oberflächlich und schnell.
Pathomechanismus: Wind-Hitze stört den klaren Kopfbereich und disharmonisiert die Orificien.
Therapieprinzip: Wind zerstreuen, Hitze klären, Meridiane harmonisieren.
Rezeptur: Xiongzhi Shigao Tang (modifiziert).
Häufige Kräuter: Chrysantheme, Maulbeerblatt(Morus alba), Minze, Manjingzi(Vitex trifolia), Chuanxiong(Ligusticum chuanxiong), Baizhi(Angelica dahurica), Qianghuo(Notopterygium incisum), Gips (Shigao)(Gypsum Fibrosum).
4. Leber-Yang-Kopfschmerz
Durch emotionale Belastung, aufgestaute Wut oder Leber-Feuer steigt das Leber-Yang auf; oder bei Nieren-Yin-Mangel wird das Leber-Yang nicht mehr kontrolliert. Häufig mit Hypertonie assoziiert. Kopfschmerz meist einseitig, pulsierend oder stechend, begleitet von Schwindel, Tinnitus, verschwommenem Sehen, Nackensteifigkeit, Gereiztheit, rotem Gesicht, bitterem Mundgeschmack. Zunge: rot; Puls: gespannt.
Pathomechanismus: Durch einen Mangel an Leber- und Nieren-Yin kann das Yin das Yang nicht mehr kontrollieren. Dadurch steigt das Leber-Yang übermäßig an und stört die klaren Sinnesöffnungen.
Behandlungsprinzip: Leber besänftigen und Yang senken.
Rezeptbeispiele: Tianma-Gouteng-Yin, Zhenzhumu-Wan u. a.
Häufig verwendete Arzneien: Gastrodia (Tianma), Uncaria (Gouteng), Concha Haliotidis (Shijueming), Radix Cyathulae (Chuanniuxi), Herba Leonuri (Yimucao), Cortex Eucommiae (Duzhong), Herba Taxilli (Sangjisheng), Gardenia (Zhizi), Scutellaria (Huangqin), Caulis Polygoni Multiflori (Shouwuteng), Poria rubra (Zhufushen) usw.
5. Schleim-Trübe-Kopfschmerz
Vor allem bei Personen mit Übergewicht oder Genuss von fettig-süßen Speisen. Feuchtigkeit bildet Schleim, Schleim trübt die Meridiane und verhindert das Aufsteigen des klaren Yang. Symptome: schwere Kopfschmerzen, dumpfes Druckgefühl wie eingehüllt, Schwindel, Brustenge, Übelkeit/Erbrechen, Husten mit viel Schleim, dünner Stuhl. Zungenbelag: weiß und schmierig; Puls: weich und gleitend.
Pathomechanismus: Schwäche der Milz führt zu innerer Feuchtigkeit und Schleim, der den Kopf trübt.
Therapieprinzip: Milz stärken, Feuchtigkeit trocknen, Schleim transformieren, Qi absenken.
Rezeptur: Banxia Baizhu Tianma Tang (modifiziert).
Häufige Kräuter: Banxia(Pinellia ternata), Chenpi(Citrus reticulata), Baizhu(Atractylodes macrocephala), Fuling(Poria cocos), Tianma(Gastrodia elata), Baijili(Tribulus terrestris), Manjingzi(Vitex trifolia).
Häufige Kräuter:
Nach langer Krankheit oder Blutverlust kommt es zu Blutmangel, der das Gehirn nicht nährt. Symptome: leichter, dumpfer Kopfschmerz, schwach, langanhaltend, lindert sich bei Ruhe; Schwindel, Palpitationen, Schwäche, Kurzatmigkeit, verminderte Konzentration, blasses Gesicht. Zunge: blass; Puls: tief, dünn und schwach.
Pathomechanismus: Mangel an Qi und Blut, Kopf und Meridiane werden nicht genährt.
Therapieprinzip: Blut nähren, Yin stärken, Meridiane harmonisieren und Schmerzen lindern.
Rezeptur: Jiawei Siwu Tang (modifiziert).
Häufige Kräuter: Danggui(Angelica sinensis), Shengdi(Rehmannia glutinosa), Baishao(Paeonia lactiflora), Shouwu(Polygonum multiflorum), Chuanxiong(Ligusticum chuanxiong), Wuweizi(Schisandra chinensis), Yuanzhi(Polygala tenuifolia), Zao Ren(Ziziphus jujuba var. spinosa)
7. Blutstase-Kopfschmerz
Langjährige oder schwerwiegende Kopfschmerzen, oft nach Verletzungen, führen zu stagnierendem Blut in den Meridianen. Charakteristisch: starke, stechende, fixierte Schmerzen, häufige Rezidive, schwierige Behandlung. Begleitsymptome: verschwommenes Sehen, Übelkeit/Erbrechen, Palpitationen, Schlafstörungen, Gedächtnisschwäche. Zunge: dunkel-violett oder mit Stasen-Punkte; Puls: tief, dünn oder rau.
Pathomechanismus: Blutstase blockiert die Meridiane – Stagnation verursacht Schmerz.
Therapieprinzip: Blut bewegen, Stase auflösen, Orificien öffnen, Schmerzen lindern.
Rezeptur: Tongqiao Huoxue Tang (modifiziert).
Häufige Kräuter: Chuanxiong(Ligusticum chuanxiong), Chishao(Paeonia lactiflora), Taoren(Prunus persica), Yimucao(Leonurus japonicus), Danggui(Angelica sinensis), Baizhi(Angelica dahurica), Xixin(Asarum heterotropoides var. mandshuricum )
8. Nieren-Yang-Mangel-Kopfschmerz
Symptome: Kopfschmerz mit Schwindel, Gedächtnisschwäche, Lenden- und Knieschmerzen, Kälteempfindlichkeit, kalte Gliedmaßen, häufiges Wasserlassen oder schwere Fälle mit Impotenz. Zunge: blass; Puls: tief, langsam und schwach, besonders am Chi-Puls.
Pathomechanismus: Nieren-Yang-Mangel führt zu unzureichender Erwärmung des Körpers.
Therapieprinzip: Nieren-Yang wärmen und tonisieren.
Rezeptur: Jinkui Shenqi Wan oder Yougui Wan.
Häufige Kräuter: Arzneien wie Aconiti Radix lateralis praeparata (Fuzi), Cinnamomi Cortex (Rougui), Cervi Cornu (Lurong),Eucommiae Cortex (Duzhong) und Dipsaci Radix (Chuanduan) sowie weitere Mittel zum Erwärmen des Nieren-Yang, ebenso wie Dioscorea (Shanyao), Lyciumfrüchte (Gouqizi) und Rehmannia Praeparata (Shudi), die die Niere tonisieren können.
9. Nieren-Yin-Mangel-Kopfschmerz
Symptome: milde Kopfschmerzen, Schwindel, Tinnitus, verschwommenes Sehen, Gedächtnisschwäche, Lendenschwäche, nächtliche Schweißausbrüche, niedriges Fieber, Herzklopfen, Schlafstörungen. Zunge: rot; Puls: dünn und schnell.
Pathomechanismus: Mangel an Nieren-Yin führt zu unzureichender Ernährung des Gehirns („Meer des Marks“).
Therapieprinzip: Yin nähren, Nieren stärken, Essenz auffüllen.
Rezeptur: Dabuyuan Jian (modifiziert).
Häufige Kräuter: Shudihuang(Rehmannia glutinosa (praeparata)), Gouqizi(Lycium barbarum), Nüzhenzi(Ligustrum lucidum), Duzhong(Eucommia ulmoides), Chuanduan(Dipsacus asper), Guiban(Testudinis Plastrum), Shanyurou(Cornus officinalis), Shanyao(Dioscorea opposita), Renshen(Ginseng-Wurzel), Danggui(Angelica sinensis), Baishao(Paeonia lactiflora)
10. Feuer-Hitze-Kopfschmerz
Meist Yangming-Muster mit starkem Hitzeüberschuss (z. B. bei Enzephalitis). Symptome: heftige Kopfschmerzen, Erbrechen, hohes Fieber, starkes Schwitzen, Durst, Vorliebe für Kaltgetränke, Unruhe, rotes Gesicht, dunkler Urin. Zungenbelag: gelb und trocken; Puls: groß, kräftig, schnell.
Pathomechanismus: Feuer- oder Hitzeüberschuss in Leber, Gallenblase, Herz oder Lunge steigt zum Kopf auf.
Therapieprinzip: Hitze klären, Feuer ableiten, Leber beruhigen und Wind unterdrücken.
Rezeptur: Sanhuang Xiexin Tang.
Kräuter / westliche Medikamente: Huanglian(Coptis chinensis), Huangqin(Scutellaria baicalensis), Huangbai(Phellodendron amurense); ggf. Ibuprofen oder Paracetamol zur Fiebersenkung und Schmerztherapie.